Katzen und Kinder

Sollte man Kindern eine Katze überlassen ? Diese Frage kann man nicht einfach mit ja oder nein beantworten. Es kommt ganz auf die Kinder und insbesondere auf die Eltern an.

Grundsätzlich ist es hervorragend, wenn Kinder mit Tieren aufwachsen. Sie lernen dann schon von klein auf, dass Tiere fühlende Lebewesen mit dem Grundrecht auf artgerechte Haltung ohne Qualen und Leiden sind. Dies kann auch den späteren Umgang des heranwachsenden Menschen mit anderen Lebewesen, nicht zuletzt auch das Verhalten den Mitmenschen gegenüber vorteilhaft prägen. Menschen, die Gewalt gegen Lebewesen ausüben beschränken sich ja meist nicht auf Tiere, sondern neigen in ihren Umgangsformen allgemein zu Roheit und Brutalität.

Was nun die Haltung von Katzen angeht, so muß man den Kindern einige wichtige Verhaltensregeln erklären:
Das Kind soll nie hinter der Katze herlaufen, sondern warten, bis diese von alleine kommt. Manche Katzen mögen es auch nicht, wenn sie ständig auf dem Arm herumgetragen werden. Man muß dem Kind vormachen, wie eine Katze behandelt werden möchte. Insbesondere muß man dem Kind beibringen, nicht die Hand wegzuziehen, wenn die Katze diese festhält. Dies müssen übrigens auch viele Erwachsene noch lernen. Die Katze darf in verschiedenen Situationen niemals gestört werden: beim Fressen und Trinken, auf der Katzentoilette und beim Schlafen. Katzentoilette und Schlafplätze sollten für das Kind nur schwer zugänglich sein, z.8. kann man Schlafkörbchen auf einem Schrank anbieten.

Niemals darf eine Katze im Genick hochgehoben werden. Dies kann nur eine Mutterkatze bei ganz kleinen Katzenbabies machen, die durch den speziellen "Tragebiss" in eine Tragestarre fallen. Schon bei Jungkatzen von 3 bis 4 Monaten kann ein Hochheben im Nacken zu Verletzungen (z. B. Leistenbruch) führen. Normalerweise lernt die Katze ihrerseits das Verhalten gegenüber kleinen Kindern sehr schnell. Macht die Katze aber öfters oder längerfristig schlechte Erfahrungen mit Kindern, so wird sich dies möglicherweise auch auf ihr späteres Verhalten auswirken. Kinder im Alter von drei bis vier Jahren wollen alles untersuchen und festhalten. Dieses Alter ist vielleicht das schwierigste, was den richtigen Umgang mit Tieren angeht. Eventuell ist zu überlegen, ob mit der Anschaffung der Katze noch etwas gewartet wird.

Ist bereits eine Katze im Haus, wenn das Kind geboren wird, so ist die Ankunft des neuen Erdenbürgers nicht im geringsten ein Grund, die Katze abzuschaffen. Man braucht auch keine besonderen hygienischen Maßnahmen zu treffen. Nur Kinder im Krabbelalter sollten keinen Zugang zu dem Platz haben, an dem die Katzentoilette steht. Dies wäre übrigens auch der Katze nicht recht.

Die Hand der "guten Tante", die dem Kind auf der Straße die Wange tätschelt, kann oft unhygienischer sein, als der Kontakt mit einer Katze.

Wenn man schon die überdachten Katzentoiletten mit Deckel verwendet, die eigentlich nicht artgerecht sind, weil keine Katze in der freien Natur in einer Höhle ihr "Geschäft" verrichtet, so muß man insbesondere darauf achten, dass Kinder nie oben auf die Katzentoilette schlagen und klopfen können, insbesondere dann nicht, wenn die Katze in der Toilette sitzt. Andernfalls können sich dauerhafte Unsauberkeits-Probleme beim Tier einstellen. Die Katze macht dann lieber beispielsweise in Wohnungsecken, in denen sie sich sicherer fühlt.

Abschließend noch ein Appell, der eigentlich selbstverständlich sein sollte. Wer es schon nicht unterlassen kann, junge Katzen in die Welt zu setzen, statt die erwachsenen Katzen kastrieren zu lassen, sollte daran denken, dass es unverantwortlich ist, Kindern ohne Erlaubnis der Eltern ein Tier zu schenken. Sie machen sich nach dem Tierschutzgesetz strafbar und sind daran Schuld, wenn die Kätzchen schon nach wenigen Stunden "auf die Straße fliegen" und möglicherweise elend ums Leben kommen.

(Quelle: Internet-Seite der Katzenhilfe Aachen e.V.)