"Problemkatzen"

von Marianne Stransky

Die Katze ist in ihrem Wesen ein sehr sensibles Tier. Ihr seelisches Gleichgewicht wird schnell durch die Einflüsse ihrer Umwelt, wie z.B. falsche Erziehung, Mißachtung ihrer Eigenart, Streß, Lärm und Eifersucht gestört.
In jedem Fall sind es Einflüsse, die von außen auf das Tier einwirken und nicht in Veranlagung oder Wesen der Katze liegen.

Das Problem zeigt sich in
1. der unsauberen Katze
2. der aggressiven Katze
3. der scheuen Katze

1. Die unsaubere Katze

Meist macht sich die Katze in ihrer Protesthaltung durch Unsauberkeit bemerkbar. Mit Strafe erreicht man hier nichts, sondern verschlimmert nur den Zustand. Die Katze versucht mit allem Nachdruck durch Verspritzen von Urin und manchmal auch durch Absetzen von Kot, auf sich aufmerksam zu machen. Sie will zeigen, daß sie - und nur sie allein hier ihren Platz hat. Das geschieht auch bei kastrierten Katzen.

Ich selbst habe dieses Problem bei meinen eigenen Katzen zur Genüge erlebt, wenn sie sich gegenüber den Pflegekatzen vernachlässigt fühlten. Sobald ich ihnen mehr Zärtlichkeit schenkte und ihr Revier, ihren Schlafraum, vor anderen ''Eindringlingen'' schützte, waren sie gleich wieder sauber.

Diese Eifersucht kann auch bei Familienzuwachs auftreten, bei Besuch, den die Katze nicht mag, anderen Tieren, Hektik oder Zeitmangel, die Liebesentzug für die Katze bedeuten. Eine meiner Katzen wurde unsauber, als sie nicht mehr auf dem Bett meiner ältesten Tochter schlafen durfte. Das Problem löste sich schlagartig, als meine jüngste Tochter ihr Bett als Schlafstätte anbot.

2. Die aggressive Katze

Aggressivität bildet sich oft bei Katzen, die durch ständige Verbote verunsichert werden. Sie darf nicht auf das Sofa, nicht auf den Sessel, nicht in das Schlafzimmer oder in die Küche. Das Tier befindet sich immer auf der Flucht vor dem Besitzer.

Auch wenn der Besitzer den Eigenwillen der Katze verkennt, sie auf den Arm nimmt, wenn ER will, sie zu Zärtlichkeiten zwingt, obwohl die Katze nicht den Wunsch dazu äußert und sich dagegen wehrt. Hier hat sich der Mensch dem Wunsch des Tieres unterzuordnen, sonst wird das Verhältnis ''Mensch - Katze'' empfindlich gestört.

Katzen, die ihren Besitzer anspringen, fehlt das wüste Spiel des Beutefangs oder ihr Bewegungsdrang ist allgemein stark eingeschränkt. Hier muß man ihr Gelegenheit geben, ihren Beutesprung-Instinkt im Spiel mit ihr auszutoben. Eine zweite Katze als Spielgefährte kann hier Wunder wirken. Mit ihr kann sie toben und ''kämpfen''.

Manchmal kommt es auch durch Eifersucht zur Aggressivität. Dann sollte man gleich durch Spiele mit Papierbällen u.a. ablenken und ihr deutlich zeigen, daß sie stets DER LIEBLING bleibt.

Auch durch Besitzerwechsel können friedliche Tiere plötzlich aggressiv werden, wobei sich die Angriffslust gegen sämtliche Hausgenossen richten kann. Das vergeht jedoch wieder, sobald sie den neuen Besitzer als Bezugsperson anerkennt.

3. Die scheue Katze

Diese Tiere leben oft bei Ganztagsberufstätigen. Die Katze muß den ganzen lieben langen Tag alleine ohne Gesellschaft in der Wohnung verbringen. Da ist es schon besser, wenn sich zwei Katzen gegenseitig die Langeweile vertreiben.

Genauso negativ wirkt sich das Gegenteil aus. Die Katze besitzt keine Ruhezone, in die sie sich zurückziehen kann. Immer will jemand mit ihr spielen oder schmusen, egal ob sie dazu Lust hat oder nicht.

Das Krallenwetzen möchte ich nicht als Problem ansehen, obgleich manche Leute ein Problem daraus machen. Hier heißt es, je rauher die Kratzmatte oder der Kratzbaum, desto lieber werden sie von ihr angenommen. Ohne diese ''Krallenwetzhilfen'' verschonen die Katzen die Teppiche und Polstermöbel sicher nicht. Das Schärfen der Krallen ist ein natürliches Bedürfnis eines jeden Katzenwesens.

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Nicht jedes Problem kann hier behandelt werden. Bei weiteren Fragen helfen wir Ihnen gerne. Sprechen Sie uns an!