Rapunzel

Unser aktuelles "Notfellchen" ist zusammen mit ihrer Freundin ausgezogen.
Wir wünschen euch beiden ein tolles Leben!!!

Rapunzels Geschichte

Am 22.05.14 kam Rapunzel zu uns. Sie war in einem erbärmlichen Zustand. Ungefähr 3 Wochen alt und mit einem heftigen Katzenschnupfen. Sie war unterernährt, da sie durch die verstopfte Nase keine Milch saugen konnte. Ihre Mutter, eine halbwilde Katze, hatte die Kleine zum Sterben aus dem Wurf aussortiert. Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie dieses Baby nicht durchbringen würde...

Die Leute, die die Katzen füttern, brachten die Kleine zu unsere Pflegestelle und der Kampf um dieses junge Leben begann. Dass sie zusätzlich noch Flöhe, Haarlinge etc. mitbrachte ist selbstverständlich.

Jede Stunde, Tag und Nacht, versuchten wir, ihr die dringend benötigte Milch, versetzt mit einigen Medikamenten, einzuflößen. Da sie aber so schlecht Luft bekam, wehrte sie sich nach Kräften. Nach einem Tag hatte sie bereits Gewicht verloren, anstatt zuzunehmen, und wir waren uns nicht sicher, ob sie durchkommt.

Aber die Pflegemamis gaben nicht auf und kämpften um jeden Milliliter Milch. Und ganz allmählich wurde die Menge größer, die Rapunzel pro Mahlzeit schlucken konnte.

Und nach ein paar Tagen war endlich die Nase frei. Die Medikamente schlugen an und Rapunzel entwickelte schliesslich den alterstypischen Hunger mit dem dazugehörigen Babygeschrei, wenn es ihrer Meinung nach nicht schnell genug ging.

Sie begann sogar selbständig aus dem Napf zu fressen. Wir waren so stolz auf unser kleines Rapunzelchen.
Alle dachten, sie hätte es geschafft!

Dann kam die Hiobsbotschaft...
Nachdem der Tierarzt sie mehrmals untersucht hatte, wurde uns mitgeteilt, dass zumindest das linke Auge nicht mehr zu retten war und entfernt werden musste. Ein herber Rückschlag! Bei dem anderen Auge sollte die Nickhaut vorgenäht werden, in der Hoffnung, dass sie damit später doch noch etwas sehen kann.

Also brachten wir Rapunzel zur großen OP. Alle hofften, dass ihr kleiner gestresster Körper die Narkose überstehen würde...
Und das tat sie!

Natürlich war sie etwas unglücklich über den blöden Kragen und bestimmt hatte sie auch Schmerzen, aber sie ließ sich nicht unterkriegen. Und wir uns auch nicht!
Also gingen die Bemühungen weiter...

Irgendwie hat sie es geschafft sich, trotz Kragen, zwei Fäden zu ziehen. Das operierte Auge hörte nicht mehr auf zu bluten und wieder musste unsere Kleine zum Tierarzt. Und wieder in Narkose um die Fäden zu erneuern. Jetzt hat sie einen Kragen "für Erwachsene" bekommen.

Inzwischen ist unsere kleine Rapunzel auf dem Weg der Besserung. Sie ist eine echte Kämpferin und wir sind sicher, dass sie es schaffen wird. Sie dankt es auch, indem sie, trotz Schmerzen und allem, was wir ihr "angetan" haben, zu einer richtigen Schmuserin wird.

Neuigkeit 17.06.14:

Heute muss leider auch das rechte Auge entfernt werden. Der Virus hat ganze Arbeit geleistet und unser Rapunzelchen wird blind bleiben. Trotzdem ist sie eine ganz normale aufgeweckte Jungkatze, die fröhlich umher läuft und spielt. Wir werden einen ganz besonderen Platz für dich finden, kleine Maus!!

Rapunzel hat alles super überstanden!!
Sie kommt auch ohne Augen bestens zurecht. Sie hat es ja nie anders gekannt. Wenn man ihr beim Spielen zuschaut, würde man niemals denken, dass sie nichts sehen kann. Sie steht den anderen Katzenbabys in nichts nach. Und der ganz besondere Platz wartet schon auf unsere kleine Kämpferin...

Manche Menschen werden jetzt denken:Was soll das? Es gibt so viele Katzen! Warum gebt ihr eine Menge Geld aus, opfert Zeit und schlaflose Nächte um eine, am Ende blinde, Katze zu retten?

Unsere Antwort: Wir tun es einfach!
Wir tun es, weil Rapunzel das gleiche Recht auf Leben hat, wie jede andere Katze und jedes andere Lebewesen auch. Wir haben im Lauf der Jahre schon so einige Samtpfoten hochgepäppelt, die andere bereits aufgegeben hatten. Und alle haben es uns gedankt! Durch ihr Schmusen, durch ihr Schnurren, durch die Liebe, die sie uns entgegen bringen. Einfach durch den Anblick, wenn man den "Totgesagten" beim Spielen und Spass-haben zuschaut.

Wenn Sie diese Einstellung verstehen und das nächste Notfellchen unterstützen möchten, würden wir uns über Patenschaft sehr freuen!! Auch wenn wir alle mit dem Herzen dabei sind und unser eigener Lohn "nur" die liebevollen Blicke unserer Pfleglinge sind, bezahlen müssen wir unser Engagement in Euro!

Bei Interesse finden Sie hier weitere Infos.
Oder melden Sie sich unter info@koblenzer-katzenhilfe.de