Tierschutzpreis

von Uta Bach

Immer wenn Du denkst.....

es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!“ Dieser weise Spruch aus alten Poesiealben (die es heute nicht mehr gibt) zeigt doch immer wieder, dass er wahr ist. Auch unser Verein mit seinen aktiven Mitgliedern leidet, wie alle anderen Vereine, unter der Coronakrise. Durch die Absage von Veranstaltungen und allgemeine Infektionsschutzmaßnahmen fallen zur Zeit die für unsere Arbeit so wichtigen Einnahmen aus Flohmarktverkäufen und Tombola weg. Große Projekte wie die Einführung einer Katzenschutzverordnung für Koblenz liegen komplett auf Eis, Treffen können nicht stattfinden. Gleichzeitig beginnt nun wieder die Katzenschutz-Hauptsaison: freilebende, unkastrierte Kätzinnen bekommen draußen ihre Babys, die ohne menschliche Hilfe so kaum eine Chance haben zu überleben. Wenn sie überleben, haben sie ohne uns Katzenschützer keine Chance auf ein sicheres, artgerechtes Leben als betreute Hauskatzen, denn sie werden draußen nicht zahm. Auch die freilebenden Katzenmütter sind meist in miserablem Ernährungs- und Gesundheitszustand. Und die freilebenden „Katzenväter“ müssten endlich unfruchtbar gemacht werden, um diesen immerwährenden Kreislauf des Elends zu unterbrechen – insbesondere da es immer noch keine Katzenschutzverordnung und damit keine Pflicht für KatzenhalterInnen gibt, ihre Freigänger kastrieren zu lassen. Arbeit gibt es daher für uns auch jetzt genug. Anfragen von Menschen, die Katzen bei sich aufnehmen möchten, kommen derzeit eher mehr - dem begegnen wir, ebenso wie Tierheime und Züchter, gewissenhaft und vorsichtig. Denn was wird sein, wenn die Coronakrise beendet ist, die neuen KatzenhalterInnen wieder voll arbeiten und zusätzlich ihren Freizeitaktivitäten wie bisher wieder nachgehen wollen? Ist das Haustier dann noch gut versorgt, oder wird es dann vielleicht, weil alles nicht mehr so klappen will, vernachlässigt oder gar zurückgegeben? Das will gut überlegt sein. Denn für uns steht das Wohl des Tieres,das wir zuvor ja aus Tierschutzgründen aufnehmen und erst einmal aufziehen/gesundpflegen/resozialisieren mussten (das alles rein durch ehrenamtliche Arbeit und Spendengelder), natürlich im Vordergrund! Keine Katze soll auf dem Weg durch unsere Hände vom Regen in die Traufe kommen. Auch Hygiene- und Abstandsregeln machen die Vermittlungsarbeit im Augenblick für uns nicht einfacher. Aber, und jetzt kommt das Lichtlein, das uns wieder Mut und Kraft zum Weitermachen gibt: unser Verein wurde erstmals mit einem Tierschutzpreis ausgezeichnet, und zwar dotiert mit 500,- €! Die Bernd-Stephan-Tierschutzstiftung e.V. und der Tierschutzverein Grund zur Hoffnung e.V. haben unseren Verein zusammen mit fünf anderen Tierschutzvereinen bundesweit für ihre Förderung von Katzenkastrationen ausgewählt. Unsere langjährige Tätigkeit auf dem Gebiet des Katzenschutzes, unser Konzept und unsere Sachkenntnis, vor allem aber unser Einsatz für eine nachhaltige Lösung des Problems sich beständig vermehrender freilebender „Streuner“-Katzen in Gestalt einer kommunalen Katzenschutzverordnung haben die Juroren überzeugt. Wir freuen uns sehr darüber und werden das Geld für die Begleichung der Tierarztrechnungen unserer vierbeinigen Schützlinge verwenden – denn die Kastration z.B. einer Kätzin kostet auch unseren Verein jeweils ca. 120 €. Wir danken der Bernd-Stephan-Stiftung, dem Tierschutzverein Grund zur Hoffnung e.V. und allen unseren Aktiven und Unterstützern, die dies möglich gemacht haben, ganz herzlich! Wir haben einen langen Atem. Es gibt Licht am Ende des Tunnels!

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