Ehrenamt schafft was!

von Uta Bach

Die Zukunft hat viele Namen...
 
Für die Schwachen „das Unerreichbare“, für die Furchtsamen „das Unbekannte“, für die Mutigen
„die Chance“! (Zitat von Victor Hugo, aus Leserbrief in der RZ). So war das bei der Koblenzer
Katzenhilfe und dem Projekt „Katzenschutzverordnung für Koblenz“. Die Voraussetzungen für ein
Gelingen waren eher schlecht und der Weg lang und mühsam, wichtige Player in diesem Spiel haben
uns zunächst abgebügelt oder uns Steine in den Weg gelegt. Aber nun ist es ja geschafft. Die Erfolge
der Lokalpolitik zu diesem Thema sind unbestritten. Und wir als ehrenamtliche KatzenschützerInnen
freuen uns für unsere Schützlinge, die vernachlässigten und notleidenden Hauskatzen von Koblenz.
Nun werden wir uns zusammen mit Tierheim und Stadtverwaltung um eine Informationskampagne
bemühen, um möglichst alle Koblenzer KatzenhalterInnen über die neuen
Katzenschutzmaßnahmen ins Bild zu setzen. Denn auch die Katzenfrauchen und -herrchen (laut
Statistik jede(r) fünfte Rheinland-PfälzerIn) werden von der Katzenschutzverordnung profitieren:
sie spart ihnen Zeit, Geld und Sorgen! Aber das ist ja nicht das Einzige, mit dem wir uns zur Zeit
beschäftigen. Abgesehen davon, dass unsere „normale“ Vereinsarbeit weitergeht – wir haben
beispielsweise vor kurzem die Einnahmen aus unserem Verkaufsstand auf dem Antikflohmarkt in Bad
Honnef in Höhe von 750,- € an unseren Schwesterverein im Ahrtal gespendet, um dort die Arbeit mit
den Flutopferkatzen zu unterstützen.
Und wir möchten uns hier erneut bei den niedergelassenen TierärztenInnen von Koblenz und
jenseits des Stadtrandes bedanken, die in den vergangenen Jahren unzählige verletzte, kranke
und/oder unterernährte freilebende Katzen und kranke Abgabetiere, betreut von unserem Verein,
für uns untersucht und behandelt haben. Dazu unterstützen sie uns seit Jahren hilfsbereit und
fachkompetent bei unseren Nachforschungen zu Hintergründen, Zahlen und
naturwissenschaftlichen Fakten zum im Katzenschutz. Ohne sie wäre es kaum gelungen, die
Koblenzer Stadtverwaltung von der Notwendigkeit einer Katzenschutzverordnung zu überzeugen.
2017 gaben Ordnungsamt und Veterinäramt noch an, es gäbe keine Streunerkatzen in Koblenz und
damit kein Problem mit tierschutzwidrigen Leiden und Schäden an diesen Haustieren! Dabei haben
wir das Problem seit Jahrzehnten täglich als Ehrenamtler unter unseren Händen und die
Tierärzteschaft auf dem Untersuchungstisch in den Praxen. Das konnten wir durch umfangreiche
Zahlen- und Datenerhebungen sehr gut beweisen. Wer sie sehen möchte: gern. Nun endlich ziehen
alle (fast! Wer bloß noch nicht?) an einem Strang für mehr Katzenschutz in unserem
„Großstädtchen“. Liebe Katzen, Glückwunsch und auf eine bessere Zukunft!
Für uns als Verein Koblenzer Katzenhilfe e.V. hat die erfolgreiche Kampagne noch weitere gute
Neuigkeiten gebracht. Wir, unsere Arbeit und die Ergebnisse unserer „Bürgerwissenschaft“ zur
Erforschung des Streunerkatzenproblems sind überregional, auch bei maßgeblichen Stellen, bekannt
geworden und unser Rat wird gesucht. So bekamen wir beispielsweise eine Anfrage eines
Stadtratsmitgliedes einer Kommune in Hessen (auch andere kommunalpolitische Parteien machen
sich zur Zeit für Katzenschutzverordnungen stark), ob wir mit Informationen und Erfahrungen helfen
könnten. Das konnten wir, und in Kürze wird dort wohl der Erfolg perfekt sein. Das freut uns sehr.
Auf jeden Fall sind wir durch diese Kampagne klüger, mutiger, besser vernetzt geworden und haben
regional und überregional viele neue Katzenschutz-FreundeInnen gewonnen. Sollte Corona
irgendwann vorbei sein und auch regelmäßige Treffen und Veranstaltungen wieder möglich sein
(nächstes Jahr?) drehen wir dann wieder richtig auf. Versprochen! Kommt einfach zu uns und
macht mit. Nicht jede(r) braucht draußen im Gelände streunende Katzen fangen zu gehen oder
kranke Tiere zuhause zu pflegen. Das machen unsere erfahrenen „HeimatheldenInnen“ schon super.

Wobei diese wichtigen Leute natürlich auch immer Verstärkung brauchen! Beispielsweise unser
Marktteam, das Sachspenden sortiert, Flohmarkt- und Infostände betreut oder diejenigen, die die  
Büroarbeit machen, können Hilfe gebrauchen. Man muss nicht sportlich oder pflegeerfahren sein,
kann einbringen was auch immer man an Talenten und Erfahrung besitzt. Ein paar Stündchen hier
und da wären als Unterstützung der bisher Aktiven schon toll. Denn wie man sieht: wir können was
bewegen!

23. 09. 21 Birgit Buchholz, Koblenzer Katzenhilfe e.V.

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